

Wenn in der Liebe Schluss ist, wollen die meisten Menschen ihren Trennungsschmerz verarbeiten – natürlich gerne so schnell wie möglich, denn das Gefühl quält.
Kann man lernen, mit diesen schmerzenden Gefühlen besser oder anders umzugehen? Und macht das Sinn?
Im Folgenden geht es um deine Situation und um die Frage, wie das Konzept der emotionalen Intelligenz dir dabei helfen kann!
In den folgenden 6 Minuten gehen wir auch der Frage nach, inwiefern Männer und Frauen mit ihren Gefühlen unterschiedlich umgehen und was wir daraus lernen können.
Trennungsschmerz verarbeiten – die Ausgangslage
Die Beziehung wurde gerade beendet, dein Partner hat Schluss gemacht.
Dir wurde der Boden unter den Füßen weggezogen und du merkst vielleicht, dass deine Selbstständigkeit und deine Stärke jetzt gefragt ist. Beides bröckelt in dieser schwierigen Phase aber vermutlich…
Womöglich siehst du dann noch, dass dein Partner längst einen oder zwei Schritte weiter ist und das frustriert natürlich zusätzlich:
Warum hat der schon wieder ne Neue und ich komme immer noch überhaupt nicht mit meinem Alltag klar?
Wie wenig muss ich ihm bedeutet haben, wenn er ohne eine Träne zu vergießen einfach so sein Leben weiterlebt?
Diese Fragen tauchen auf und sind verständlich. Aber:
STOP!
Gedanken dieser Art mögen noch so nachvollziehbar sein, aber sie bringen dich nicht weiter. Im Gegenteil. Sobald du das Gefühl hast, eine angemessene Trauer- und Chaosphase überstanden zu haben (das entscheidest du allein!), darfst du das Steuer wieder an die Hand nehmen und langsam beim Trennungsschmerz verarbeiten aktiv werden.

Steuer? Kontrolle? Wie soll ich das denn schaffen?
Die Entscheidung, wieder die Kontrolle zurückgewinnen zu wollen, steht ganz am Anfang, wenn du aus dem Strudel der Trauer herausfinden möchtest.
Schreib dir die Entscheidung auf, sprich sie laut aus oder schreib deiner besten Freundin eine SMS, in der du ihr das mitteilst. Das könnte so oder so ähnlich klingen:
Ich habe der Trauer jetzt ihren Raum gegeben und ab sofort kümmere ich mich darum, wieder einen festen Stand zu finden!
Wichtig:
Es geht nicht darum, sich selbst etwas vorzumachen und so zu tun, als ob alles wieder super wäre. Sondern es geht darum, den ersten gedanklichen Schritt hin zu einem besseren Grundgefühl zu gehen.
Wie kann ich mich wieder besser fühlen?
Was jetzt folgt, ist eine Beschäftigung mit einer Fähigkeit von dir. Genauer gesagt, mit einer ganzen Reihe von Fähigkeiten:
- Das Kontrollieren der eigenen Gefühle
- Das Aushalten schlechter Gefühle
- Das Hinwenden zu positiven Gefühlen
- Dir selbst gegenüber Nachsicht zu zeigen, wenn der Kummer dich doch mal wieder einholt
Kontrolle ist hier etwas aktives. Kein Zwang. Du darfst den ersten Schritt gehen, aber du musst nicht. Es ist völlig normal, Gefühle zu kontrollieren, auch wenn das in unserer Gesellschaft negativ klingt.

Die Lösung ist ein Mittelweg:
Es geht weder darum, absolut hart und unnachgiebig zu sich selbst zu sein, noch ist es wünschenswert, sich absolut gehen zu lassen.
Dieser Mittelweg funktioniert gut, wenn unsere emotionale Intelligenz gut ausgeprägt ist.
Was ist emotionale Intelligenz?
Wikipedia gibt eine brauchbare kurze Übersicht, trotzdem empfehle ich die Lektüre des Originals von David Goleman! Etwas vereinfacht besteht emotionale Intelligenz – oder kurz: Dein EQ – aus folgenden Fähigkeiten:
- Eigene Emotionen wahrnehmen und verstehen
- Eigene Emotionen kontrollieren
- Emotionen anderer Menschen einschätzen
- Andere Menschen bei der Bewältigung ihrer Emotionen einfühlsam unterstützen
Das sind definitiv unglaublich wichtige Alltagsfähigkeiten, hier spielen natürlich vor allem Punkt 1 und 2 eine Rolle.
Und jetzt kommt ein wichtiger Punkt:

Frauen und Männer können im Durchschnitt das gleiche EQ-Niveau erreichen!
Der Großteil dieser vier Fähigkeiten ist nicht angeboren, sondern erlernt. Und zwar theoretisch unabhängig vom Geschlecht. Im realen Leben beobachten wir im Durchschnitt folgende Klischees:
- Männer sind stark darin, ihre eigenen Gefühle zu kontrollieren, manchmal auch zu stark. Die Fähigkeit, auch anderen Menschen einfühlsam und helfend begegnen zu können (Punkte 3 und 4) sind oft weniger stark ausgeprägt
- Frauen können sich in vielen Fällen so gut um Mitmenschen kümmern, dass sie sich gerne mal selbst vergessen. Und eigenen Gefühlen wird oft freien Lauf gelassen und Kontrolle ist weit weg
Das sind beides Extreme und es gibt sowohl den umgekehrten Fall, als auch ausgeglichener Fälle. Interessanterweise kennt aber vermutlich jeder reichlich Personen, die genau diesen Beschreibungen entsprechen.
Daher kommt es übrigens auch, dass Männer Frauen nicht verstehen und anders herum.
Woher kommt das?
Natürlich sind Jungs in ihrer Erziehung anderen Einflüssen ausgesetzt als Mädchen und auch in jedem Hollywood Film ist es die Frau, die dem Mann hinterher weint.

Letztlich werden wir also daraufhin sozialisiert – man könnte auch sagen trainiert! Wir lernen diese Extreme also und wer das reflektiert, hat die Chance, für sich zu einer ausgewogenen Mischung zu finden. Sprich:
Wer sich mit seiner emotionalen Intelligenz beschäftigt, kann relativ unabhängig vom Geschlecht sowohl mit den eigenen Gefühlen als auch mit den Emotionen anderer Menschen wunderbar umgehen.
Zurück zur Frage:
Wie kann ich mich besser fühlen und meinen Trennungsschmerz verarbeiten?
Versuche nicht, dir unerreichbare Ziele zu setzen. Betrachte dich selbst als Freund, kümmere dich um dein Selbstwertgefühl und um deine Selbstzweifel.
Konzentriere dich dabei auf etwas, was du auch erreichen kannst:
Gewöhne dir langsam an, innerlich STOP! zu rufen, sobald wieder zerstörerische Gedanken auftauchen. Das ist ziemlich effektiv, wenn du deinen Trennungsschmerz verarbeiten willst!

Diese einfache Maßnahme bringt dir Ruhe und Fokus. Dadurch kannst du dich darauf konzentrieren, Schritt für Schritt wieder deinen Alltag zu meistern.
Und die nächsten Schritte?
Es macht auch Sinn, sich mit den nächsten Erfolgen zu beschäftigen, die du erreichen könntest. So kannst du die Kurve deiner negativen Gefühle langsam in die positive Richtung schwenken und so Stück für Stück deinen Trennungsschmerz verarbeiten.
Welche Ziele du da genau erreichen willst, ist dir überlassen. Möglichkeiten gibt es genug, hier ein paar Inspirationen:
- Ein Tag, an dem du dich eine Stunde lang gut fühlst
- Eine Tätigkeit finden, die du jeden Tag ausführen kannst und die dir positive Gefühle verschafft
- Eine Person finden, mit der du regelmäßig Zeit verbringen kannst, die dir gut tut (nein, ich meine keinen neuen Partner, da kannst du dir gerne noch viel mehr Zeit mit lassen!)
Ich denke, das sind schon mal positivere Aussichten, als wenn du ständig an die vergangene Beziehung denkst. Wichtig dafür ist natürlich, dass du bereits mit der Beziehung abgeschlossen hast.
Und dass die Zeit der für dich absolut notwendigen Trauerphase bereits geendet ist.
Bis dahin viel Spaß auf dem Weg zu deiner emotional intelligenten, aber trotzdem nicht zu perfekten Beziehung!

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